Wir sind Bildungspartner von 2 Schulen
-
in Soziales Engagement

Seit diesem Schuljahr sind wir Bildungspartner der Realschule in Bad Saulgau und der Herzog-Philipp-Verbandschule in Altshausen. Aber warum?
Im Fach BORS (Berufsorientierung an der Realschule) erfährt der Schüler Wichtiges zu seinem anstehenden neuen Lebensabschnitt. Im Unterricht fällt den Lehrern oft auf, wie schwer es Schülern fällt, sich einen für sie passenden Beruf auszusuchen. Bei der Fülle von über 500 Lehrberufen ist dies mehr als verständlich. Zumal die Jugendlichen von vielen Berufen noch nie gehört und sie völlig falsche Vorstellungen von den Tätigkeiten im ausgesuchten Beruf haben. Hier kommen die Bildungspartner ins Spiel. Egal ob Vorträge, Praktika, Betriebsbesichtigungen oder simulierte Vorstellungsgespräche, sie nehmen sich Zeit und übernehmen soziale Verantwortung gegenüber diesen Berufseinsteigern. Denn den Schülern fällt es sehr schwer, in einen Betrieb zu gehen und sich dort selbst über ihren Wunschberuf zu informieren. Viel einfacher ist es für sie, auf das gewohnte, die weiterführende Schule zurückzugreifen. Aber nicht jeder ist zum Akademiker geboren.
Schon seit Jahren sind die Ausbildungszahlen rückläufig. Laut den aktuellen Zahlen der IHK gibt es 8000 offene Stellen für Facharbeiter und Akademiker in den Kreisen Bodensee, Ravensburg und Sigmaringen. Davon sind rund 1500 für Akademiker ausgeschrieben. Das bedeutet, dass rund 80 % Facharbeiter benötigt werden. Der Facharbeitermangel wird, so wie es sich im Moment abzeichnet, noch verschärft, denn die Studienquote ist in den letzten fünf Jahren von 35 % auf 55 % angestiegen. Wobei die Studienabbrecherquote bei rund 30 % liegt. Augenscheinlich ist, dass ein Ungleichgewicht zwischen dem tatsächlichen Personalbedarf den die Betriebe haben und dem Angebot des Arbeitnehmermarktes entsteht. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, muss in Zukunft der Stellenwert des Facharbeiters, gleichgültig ob Handwerk, Handel oder Industrie, in den Augen der Gesellschaft, ein deutlich höherer werden. Geschieht dies nicht, laufen wir alle Gefahr, dass in Zukunft kein Handwerker mehr kommt, da er die Masse an Aufträgen nicht mehr bewältigen kann. Aus diesem Grund setzen wir uns für die Gewinnung von Jugendlichen in Handwerksberufen ein. Denn ohne Handwerker kann unsere Gesellschaft nicht leben. Am Beispiel der Haustechnik wird dies deutlich. Der Umgang mit modernster, regenerativer Heiztechnik und dem wichtigsten Lebensmittel - unserem Trinkwasser oder Gefahrenstoffen wie Gas und Heizöl, kann von einem Laien nicht mehr selbst beherrscht werden. Er ist zwar Anwender, aber bei Problemen auf fachmännischen Rat und dessen Hilfe angewiesen.
Die Bildungspartner aus Handwerk, Industrie, Bank und Handel, sehen sich als „Türöffner“ in die Berufswelt. Die duale Ausbildung im Betrieb und der Berufsschule kommt vielen Jugendlichen entgegen. Hier können sie ihre praktischen Fähigkeiten in den Betrieben weiterentwickeln und beim Endkunden umsetzen. Gerade im Handwerk ist die Arbeit vielfältig und abwechslungsreich. Der direkte Kontakt mit dem Kunden ist ebenso alltäglich, wie das schnelle und individuelle meistern von Herausforderungen im Haus des Kunden. Deshalb viel die Wahl der Realschule Bad Saulgau auf uns, weil wir schon mehrfach ausgezeichnet sind. "Sie zeigen, wie kundenorientiert das Handwerk sein kann und der Erfolg gibt Ihnen Recht. Der Dienstleister 2012 für vorbildliche Kundenfreundlichkeit vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg ist die logische Konsequenz für ihre Firmenphilosophie. Die zahlreichen begeisterten Kunden, mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen und Wünschen die individuell gelöst werden, bestätigen anspruchsvolle Kunden in Ihrer Entscheidung, die richtige Firma für ihren Heizungs- oder Badumbau gefunden zu haben. Die Firma Gabriel ist zwar nur regional tätig, sucht aber bundesweit ihres geleichen, was sie mit Auszeichnungen in vielen Bereichen eindrucksvoll beweist" so die Realschule in ihrer Begründung für die Bildungspartnerschaft.
Vielen ist nicht bekannt, dass nach einer Ausbildung zum Anlagenmechaniker Sanitär Heizung Klima und zusätzlicher Meisterqualifikation ein Fachhochschulstudium in diesem Fachbereich, auch ohne Abitur, möglich ist. Zusätzlich steht diesen hochqualifizierten Fachhandwerkern der Weg in eine Selbständigkeit offen. Diese Wichtigkeit hat die Politik schon länger erkannt. Nicht umsonst waren wir beim diesjährigen Neujahrsempfang der Landesregierung eingeladen. "Ihre Firma stellt als Leuchtturm dar, wie kundenfreundlich, innovativ, begeisternd und vor allem ehrlich das moderne Handwerk sein kann" war schon mehrfach aus der hohen Politik zu hören. Gerade für Jugendliche ist es wichtig, die Veränderung vom Image des Handwerks zu erleben. Denn nur so wird das Handwerk für diese Berufseinsteiger erstrebenswert.
Sehr wichtig ist es, dass die Eltern ihre Kinder bei diesem schwierigen Schritt in die Berufstätigkeit tatkräftig unterstützen und „an die Hand nehmen“ um ihnen die Berufswelt näher zu bringen. Den Jugendlichen muss klar gemacht werden, dass der Beruf den sie sich aussuchen, ihnen Spaß machen und Zufriedenheit schenken muss, dass diese Entscheidung die Lebensplanung maßgebend beeinflusst und es nicht nur auf den Verdienst ankommt.
Der Bedarf an Fachkräften ist hoch – und diese haben hohe Kariere Chancen. Das Handwerk bietet auch in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten einen sicheren Arbeitsplatzt mit guten Verdienstmöglichkeiten in der Region.
Simuliertes Vorstellungsgespräch mit Schüler der Klasse 9, seiner Mutter, Berufsberater der Arbeitsagentur, Andrea Gabriel als Firmenverteter und einer Lehrerin.
Unterschrift und Urkundenübergabe zur Bildungspartnerschaft. Herr Schmieder von der Handwerkskammer, Andrea Gabriel, Frau Petzold als BORS-Lehrerin und die Realschul-Rektorin Frau Bisinger (von links).
Urkunde über die Partnerschafts- und Kooperationsvereinbarung zwischen der Firma Gabriel und der Realschule Bad Saulgau.
Im Stadtjournal ist ein Bericht am 08. 05.2014 und in der Schwäbischen-Zeitung ist ein Bericht über die neuen Bildungspartnerschaften am 15.05.2014 erschienen.
Am 06.Juni wurde in der Deutschen Handwerkzeitung ein Bericht gedruckt.
Auch die Fachpresse greift, auf unsere Anregung hin, dieses Thema auf. Dort wurde mit der Überschrift: "WAS SOLL BLOSS AUS DIR WERDEN?" (Si - Das Fachmagazin für SHK-Unternehmen Ausgabe 08-2014) auf die Möglichkeit über eine Bildungspartnerschaft berichtet, Jugendliche für den SHK-Beruf zu interessieren und so Auszubildende für den eigenen Betrieb zu finden.
Aktivitäten im Unterricht: "Bildungspartner zu Gast im Unterricht." Dieser Artikel ist am 13.11.2014 im Stadtjournal Bad Saulgau erschienen.
Dating mit Bildungspartnern
Am 15.03.2018 fand im Foyer der Stadthalle Bad Saulgau das 1. Dating mit den 12 Bildungspartnern des Schulverbunds Bad Saulgau statt. Eingeladen waren die Schüler der Klassen 8, 9 und 10 mit ihren Eltern.
Zuvor, im November 2017, haben sich diese Bildungspartner auf Einladung des Schulverbunds getroffen, um ein neues Format der Berufsorientierung für die Schüler zu erarbeiten.
Herr Udo Bachhofer (Leiter BORS / Berufswegeplanung der Schulen) stellte sich der Herausforderung und organisierte professionell das 1. Dating mit Bildungspartnern. Dieses Format ermöglicht einen direkten Kontakt zwischen Schülern, ihren Eltern und den anwesenden Betrieben aus Handwerk, Sozialem und Industrie. Durch die ungezwungene Atmosphäre fiel es allen leicht im Gespräch zu einem interessanten Dialog u kommen. Es wurden die Ausbildungsberufe vorgestellt, Fragen beantwortet, aber es konnte auch praktische Erfahrung (sh. Foto) gesammelt werden. Gespräche über Praktikumsplätze gehörten genauso dazu, wie Informationen über Zukunftsperspektiven im jeweiligen Beruf u.v.m.
So macht Berufsfindung allen Spaß.
Im Juni 2018 finden die alljährlichen Berufsfindungsgespräche, die u. a. ein gestelltes Vorstellungsgespräch, mit sofortiger Rückmeldung an Schüler und Eltern beinhaltet, statt. Auch dort sind die Bildungspartner gefordert.
Weitere Informationen zu diesem Event können Sie dem Artikel, der in der Schwäbischen Zeitung am 17. März 2018 erschienen ist, entnehmen.