Wege, Möglichkeiten und Lösungen aus der Energiekriese

in 2022


Als Abordnung vom der SHK-Innung Ravensburg  waren beim Verbandstag in Pforzheim Obermeister Andreas Heimpel, Andrea und Gerhard Gabriel (von links nach rechts).

Beim diesjährigen 75. Verbandstag der Baden-Württembergischen SHK in Pforzheim (15. – 16.07.2022) stand die Energiekreise, die Ziele der Politik und deren Umsetzung in der Praxis im Focus.

Beim Festakt sprach Bundesbauministerin Klara Geywitz zum 250 geladenen Gäste und plauderte aus dem parlamentarischen „Nähkästchen“. Kern ihrer Rede war, dass die Bundesregierung an ihrem Entwurf festhalten will, ab 2024 mindestens 65 % erneuerbare Energien beim Heizungstausch als Grundvoraussetzung gesetzlich vorzuschreiben. In Berlin ist es Konsens, dass dieses ambitionierte Ziel ohne SHK-Handwerk nicht umsetzbar ist. „Die Politik braucht Sie!“ so Klara Geywitz beim Festakt.

Ausbildung im Handwerk soll gestärkt werden um die Energiewende umsetzen zu können.

Um die Ausbildung im Handwerk mit der akademischen Ausbildung gleich zu behandeln, stellte die Bundesbauministerin in Aussicht, Wohnungen bzw. Wohnheime für Azubis finanziell bereitzustellen und zu fördern. Die Ausbildung im Handwerk muss an Ansehen gewinnen und attraktiver werden, damit mehr Jugendliche ins (SHK-)Handwerk gelockt werden und die Energiewende überhaupt umsetzbar wird, denn es fehlen rund 60.000 Fachkräfte im Sanitär-Heizung-Klima-Handwerk.

65 % erneuerbare Energien werden ab 2024 beim Heizungstausch Vorschrift.

Am Samstag wurden in der Fachtagung „Transformation im SHK-Handwerk“ u. a. die Details zum Gesetzentwurf erklärt. Prof. Dr. Bernt Oschatz, der mit seinem Institut die Bundesregierung in Sachen Wärmeversorgung von Gebäuden berät und so die energiepolitischen Ziele der Bundesregierung fachlich begleitet, erklärte uns Fachbetrieben welche Möglichkeiten die Bundesregierung zum Umsetzen der regenerativen Energiewende voraussichtlich vorschreibt. Über das Gesetz wird in Kürze im Bundestag endgültig abgestimmt und es anschließend veröffentlicht.

Laut Herrn Prof. Dr. Oschatz wurden 2020 in Deutschland rund 19,34 Mio. Heizanlagen betrieben. 5,5 Mio. (28,4 %) davon mit Heizöl, 10,65 Mio (55 %) der deutschen Haushalte hingen voll oder zumindest teilweise am Erdgasnetz, 0,86 Mio (4,5 %) der Gebäude hatten einen Anschluss am Wärmenetz. Nur rund 2,33 Mio (12 %) der Häuser wurden zu dieser Zeit mit regenerativen Energien (Wärmepumpe, Biomasse) beheizt. Hinzu kommen noch rund 2,5 Mio. thermische Solaranlagen, die die Brauchwassererwärmung teilweise übernehmen bzw. zur Heizungsunterstützung beigetragen. Diese Zahl der mit Öl- bzw. Gas betriebenen Heizungen lässt sich nicht in kürzester Zeit auf null reduzieren. Realistisch ist es bis 2030 rund 20% der Gasheizanlagen auf andere Heizsysteme wie z. B. Wärmepumpen oder Holzheizungen umzustellen. Ebenso kann Biogas (momentaner Anteil 0,4 %) den Bedarf genauso wenig decken wie Wasserstoff der in Zukunft ins Gasnetz zusätzlich eingeleitet werden soll. Erdgas gilt daher in den nächsten Jahren als notwendig. Die Ölheizung wird, politisch gewollt, nach und nach vom Markt verschwinden.

Die Ziele der Bundesregierung sind lobenswert aber nur im Altbau mit einem hybriden Energiemix zu verwirklichen.

In der Praxis bedeutet es für uns, als innovativer Fachbetrieb, möglich viele unterschiedliche Energieträger in das Heizsystem unserer Kunden zu integrieren. Wir können schon heute die geplanten 65 % erneuerbaren Energien ins Heizsystem integrieren und gerade im jetzigen Wandel auf unterschiedliche Energieträger wie z. B. Sonne (Solarthermie, Fotovoltaik), Strom (Wärmepumpe), Holz (Scheitholz, Pellets oder Hackschnitzel) oder wenn nötig oder gewünscht auf Erdgas bzw. Flüssiggas zu setzen.

Seit 2004 setzen wir auf solche hybriden Systeme und sehen uns in unserer jahrzehntelangen (Beratungs-)Arbeit bestätigt. Das von uns verbaute Heizsystem ist seit über 20 Jahren erprobt und funktioniert in der Praxis bestens und kann sofort oder nach und nach mit unterschiedlichen Energieträgern „gefüttert“ werden. So bleiben unsere Kunden flexibel in ihrer Energieauswahl und müssen im Winter keine Angst haben.

(Fotos: Fachverband SHK Baden-Württemberg)